Heljar und Silvia zwei Mal in den Top Ten an der WM in Oirschot
Die WM 2017 ist bereits Geschichte und nach einer kurzen Zeit der Erholung geht auf Hafnersholt alles wieder seinen gewohnten Gang. Mit im Gepäck bringen Silvia und Heljar den ersehnten B-Finalplatz im Fünfgang (8. Rang gesamt) und einen überraschenden, aber nicht minder schönen 7. Platz in der Gesamtwertung im Fünfgang. Silvia erzählt: Die Anlange in Oirschot war bestens für dieses grosse Event vorbereitet und lies kaum Wünsche offen. Jedes Pferd hatte zusätzlich zur luftigen Aussenbox Platz für ein kleines Paddock auf der Weide. Es gab grosszügige Ausreitmöglichkeiten rund um das Turniergelände und das Reitercamp auf dem nahen Teilnehmercamping (mit Blick auf die Paddocks) war ein beliebter Treffpunkt für die Mannschaftsmitglieder. Dort fanden auch die täglichen Teammeetings statt. Die Anreise über die Nacht war beschwerlicher als erwartet, waren wir doch am Schluss beinahe zehn Stunden unterwegs. Nach einem ersten kurzen Vetcheck, der sofort bei Ankunft durchgeführt wurde, konnte das Gelände erst betreten werden. Freundliche Helfer waren zur Stelle und wiesen den Platz zu. Heljar freute sich nach der langen Fahrt endlich ein paar Halme Gras fressen zu können. An diesem Tag war ausruhen angesagt und ein ausgiebiger Spaziergang mit Heljar rund um das Turniergelände. Samstag erkundeten wir Ovalbahn und Passbahn, und die Zeit bis Mittwoch versuchten wir so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Leider war der grosse Bildschirm erst am Sonntag spätabends aufgestellt, sodass wir zu den zugewiesenen Trainingszeiten nur zweimal kurz mit laufender Bildschirmwand trainieren konnten. Jeder Nation wird je nach Teilnehmerzahl eine Trainingszeit auf der Hauptbahn zugewiesen. Wir hatten zwischen 45 und 60 Minuten für 14 Reiter. Durch das organisatorische Geschick der beiden Teamleader konnte jeder Reiter dennoch kurze Trainingseinheiten alleine auf der Bahn absolvieren. Frühmorgens und abends war die Bahn für alle Nationen frei, aber mit entsprechender Frequentierung. Bei kühlen 15 Grad und Regen fand am Mittag die Vorentscheidung im Fünfgangpreis statt. Wir starteten im letzten Block an dritter Stelle. Bis dahin konnte ich einige Ritte verfolgen und mir ein Bild machen. Auffällig tief und streng wurde meiner Meinung nach gerichtet und am Ende hatte nur einer der 38 Reiter eine Note knapp über 7 Punkte erreichen können. Auch Heljar konnte nicht an die herausrragenden Leistungen von den Schweizer Meisterschaften anknüpfen, was unter anderem der Stadiumatmosphäre und dem damit verbundenen Geräuschpegel geschuldet war. Dennoch gelang uns mit ein wenig Glück eine saubere Vorstellung mit guten Passläufen und so hatte ich nach 2013 und Berlin mein Ziel -einen Platz in der Top Ten- erreichen können. Besonders gefreut habe ich mich über einige extra aus der Heimat angereiste Fans, die uns nach Kräften unterstützten. Der eigens eingerichtete Livestream, welcher für einige euro pro Tag gebucht werden konnte, ermöglichte auch den daheimgebliebenen das Mitfiebern in „Echtzeit“. Donnerstag Abend fand sie Passprüfung statt, welche wir 2017 nur einmal geritten waren und dementsprechend war hier das bescheidene Ziel, zwei gültige Läufe für die Gesamtwertung zu erreichen. Das grosse Starterfeld von über 50 Reiterpaaren lies die Prüfung bis spät in den Abend andauern. Wir hatten Freude an unseren Ritten und konnten nebenbei einem neuen Weltrekord in dieser Prüfung beiwohnen. Mit unglaublichen 9.08 Punkten siegte Magnus Skulason mit seiner selbstgezogenen erst achtjährigen Stute Valsa und das ohne Gebiss, auf Hackamore. Gleich am nächsten Morgen waren wir fünfte Starter in der T2, welche ich richtig geniessen konnte und bei der Heljar ganz konzentriert und gleichmässig töltete. Am Ende waren wir auf Rang 15 bei den erwachsenen Reitern. Die Junioren starten an der WM mit den Erwachsenen gemeinsam, haben aber eine eigene Endausscheidung um Platz 1-5. Am Samstag Mittag fand vor grossen Publikum das B-Finale im Fünfgangpreis statt und auch hier war das Bild ähnlich wie in der Vorentscheidung. Das starke Anfeuern mit Kuhglocken und Fahnenschwingen brachte Heljar zunächst etwas aus der Fassung. Im Laufe der Prüfung fing er sich wieder und wir wurden nach einem spannenden Finale glückliche achte. Ein tolles Gefühl, vor so einem grossen Publikum reiten zu dürfen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Zuschauer etwas sensibler mit der Situation umgegangen wären und das lautstarke Anfeuern auf das Ende der jeweiligen Aufgabenteile verlegt hätten. Für die A-Finals am Sonntag untersagte der Sprecher dann auch alle Instrumente wie Kuhglocken oder Vuvuzelas, um die Pferde nicht zu verunsichern. Die Siegerehrung der Gesamtwertung Fünfgang fand am Sonntag Nachmittag kurz vor der Schlusszeremonie statt und war ein letzter Höhepunkt dieser WM für mich. Mein besonderer Dank gilt auch den beiden Teamleadern Jean-Paul und Andrea, welche uns Reiter immer bestens über alles wichtige informierten und stets zur Stelle waren, wann immer sie gebraucht wurden. Die WM 2019 wir wieder in Berlin Karlshorst stattfinden, Heljar ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt und wer weiss, vielleicht gelingt uns dann nochmals eine tolle Saison :-).